Ein Platz für Spatz & Co.
Dörfer und Städte sind nicht nur Lebensraum für uns Menschen. Auch viele Tier- und Pflanzenarten haben sich als „Kulturfolger“ hierauf spezialisiert. Eine ganz besonders enge Bindung ans uns Menschen haben Arten, die als „Untermieter“ unsere Gebäude als Brutplatz benötigen. Dass die Mehrzahl dieser „Gebäudebrüter“ bereits gefährdet ist bzw. ihre Bestände zum Teil dramatisch zurückgehen, ist vielen Menschen vielleicht gar nicht bewusst. Es ist auf den ersten Blick auch verwunderlich, da doch der Gebäudebestand insgesamt durch die Ausweisung neuer Baugebiete zunimmt.
Eine geänderte Bauweise im Wohnungsneubau und die Errichtung funktionaler Zweckbauten als Gewerbeeinheiten lassen heute aber keinen Brutplatz mehr entstehen. Die steigenden Energiekosten veranlassen immer mehr Immobilienbesitzer, ihren Altbaubestand energetisch zu sanieren. Im Zuge dieser Sanierung werden die Häuser auch wärmegedämmt und somit letzte Nischen und Hohlräume, die bisher als Brutplätze genutzt wurden, verschlossen.
Das vorrangige Ziel des Projekts „Ein Platz für Spatz & Co“ ist die Beratung sanierungswilliger Immobilienbesitzer, um gezielt Brutplätze zu erhalten bzw. im Rahmen der Sanierung neu zu schaffen.
Das Projekt wurde über 4 Jahre von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen gefördert und in enger Zusammenarbeit der Biologischen Station Hagen mit der BUND-Kreisgruppe Hagen umgesetzt. Seit 2016 wird es räumlich begrenzt im Zuständigkeitsbereich des RVR projektiert. Weiterhin wird das Projekt von Franco Cassese betreut. Aufgrund der sehr guten Akzeptanz ist eine Fortführung geplant, die auch von den Biologischen Stationen Westliches Ruhrgebiet (BSWR) und Östliches Ruhrgebiet (BSÖR) aufgegriffen wurde.
Anfragen richten Sie bitte an Herrn Franco Cassese.
franco.cassese@biostation-hagen.de oder unter 02331-84888.